Dienstag, 2. Juli 2013

[Rezension] Das Testament der Jessie Lamp

Titel: Das Testament der Jessie Lamb
Autor: Jane Rogers
Verlag: heyne
Preis: 14,99€
Seiten: 384
Sonstiges: Dystopie
Bewertung: 4,5 Sterne










Worum geht's?
Was wäre, wenn eines Tages keine Kinder mehr geboren würden?

Die junge Jessie Lamb lebt in einer Welt, in der jede Frau, die nach ihrem sechzehnten Geburtstag schwanger wird, stirbt. Die Ursache ist ein bisher unerforschtes Virus, die Folgen sind katastrophal: Es werden keine Kinder mehr geboren, die Wissenschaft ist ratlos, und die Menschheit geht langsam, aber sicher ihrem Ende entgegen. Doch das kann und will Jessie nicht akzeptieren: Sie möchte dieser Welt etwas Gutes hinterlassen. Sie möchte neues Leben schenken, auch wenn das bedeutet, dass sie mit ihrem eigenen dafür bezahlen muss ...


Meine Meinung
Geschichte:
Die Menschheit steht vor dem aus. Denn alle haben MTS (Muttertodsyndrom). Jede schwangere Frau stirbt sofort an der Krankheit und dadurch können keine neuen Kinder geboren werden. Die 16-jährige Jessie Lamb entscheidet sich für einen folgendschweren Schritt und versucht die Leser und ihre Mitmenschen davon zu überzeugen, das richtige zu tun.
Vorab habe ich nicht viel über das Buch gehört oder auf anderen Blogs gesehen. Obwohl es mit den Klappentext sofort Neugierde weckt. Auch die Rezensionen im Internet lassen zu wünschen übrig. Und wenn sind sie eher negativ. Das kann ich aber gar nicht nachvollziehen. Zum einen habe ich oft gelesen das Spannung und Informationen fehlen. Das stimmt zum Teil auch. Woher kommt die Krankheit und wird es am Ende ein Gegenmittel geben? Ein paar Fragen werden halt nicht beantwortet, was mich überhaupt nicht gestört hat.
Die Entscheidung die Jessie für sich und die Menschheit trifft ist vielleicht nicht ganz nachvollziehbar, dennoch war es total faszinierend Jessie auf ihrem Weg zu begleiten und wie sie versuchte alle anderen von ihrem Vorhaben zu überzeugen. Ich fand das alles sehr spannend und interessant. Ich kann auch behaupten, dass ich noch nie so eine mitfühlende Dystopie gelesen haben.
Außerdem finde ich es ausgesprochen gut, dass es ein Einzelband in dem Genre ist.
Ich kann verstehen das das Ende vielen nicht gefällt, meiner Meinung regt es aber sehr zum nachdenken an und das gefiel mir persönlich sehr gut.
Protagonisten:
Jessie hat meinen vollen Respekt bekommen, für das was sie tut. Sie ist eine sehr starke Person und auch wenn viele ihr Verhalten und Vorhaben nicht nachvollziehen können. Sie hat einen eigenen Willen und zieht das durch was sie sich vorgenommen hat. Ich konnte mich super in sie hinein versetzten und ihren Standpunkt verstehen. 
Ich wünsche mir mehr solcher Protagonisten, die ein wenig anders denken und den Lesern trotzdem das rüberbringen wofür sie sich entscheiden. 
Jessies Eltern taten mir ein wenig Leid, sie mussten mit vielen Problemen umgehen und später dann auch mit Jessies Entscheidung. Jessies Vater hat sich zu etwas entschieden, was man an seiner Stelle total verstehen kann und trotzdem absolut absurd ist. 
Tolle Protagonisten, in die man sich sofort hineinversetzen kann.
Schreibstil:
Der Schreibstil hat mich irgendwie an Lilly Lindner erinnert und den liebe ich total. Er hat mir super gefallen, weil die Autorin besonders gut Gefühle ausdrücken kann. Er ist sehr bildlich und leicht poetisch. 
Manchmal gab es längere Absätze ohne Gespräche, wo man leicht abschweift und sich schnell ablenken lässt. 
Trotzdem hat mir das Rückblickende, Testamentartige, aus Jessies Sicht Erzählende total gut gefallen.
Gestaltung:
Der erste Punkt an dem ich ein wenig was auszusetzen habe. Das Cover ist jetzt nicht wirklich schön und ansprechend. Die englischen Cover gefallen mir ein wenig besser. Aber bei dem tollen Inhalt kann man da drüber wegsehen.

Bewertung
Geschichte: 4,5/5
Protagonisten: 5/5
Schreibstil: 4,5/5
Gestaltung: 3/5

Fazit:
Eine etwas andere Dystopie, aber dennoch was ganz besonderes. Das Buch konnte mich mit dem Schreibstil und den starken Protagonisten total überzeugen. Ich kann es nur empfehlen!

An dieser Stelle nochmal herzlichen Dank an den Heyne-Verlag für das Rezensionsexemplar!

1 Kommentar:

  1. Mir persönlich hat es ja überhaupt nicht zugesagt. Es war so ganz anders, als erhofft! :-(
    Aber schön, dass es dir gefallen hat ^^
    LG Jan

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