Mittwoch, 31. Dezember 2014

[Rezension] Niemand liebt November

Titel: Niemand liebt November
Autor: Antonia Michaelis
Verlag: Oetinger
Preis: 17,99€ (HC), 12,99€ (Ebook)
Seiten: 448
Erscheinungsdatum: 20. August '14
Sonstiges: Roman
Bewertung: 3,5 Sterne
Inhalt
Schatten der Vergangenheit: ein Spiel um Leben und Tod. Kurz vor Ambers sechstem Geburtstag verschwanden ihre Eltern auf unerklärliche Weise. Jetzt ist Amber, die eigentlich November heißt, 17 Jahre alt und glaubt, eine Spur zu haben. Doch was hat es mit dem Jungen auf sich, der in dem erleuchteten Zelt ein Buch liest, sich aber in Luft auflöst, sobald sie sich ihm nähert? Welche Ziele verfolgt der Kneipenwirt, zu dem sie sich immer stärker hingezogen fühlt, und der immer für sie da zu sein scheint? Steckt er vielleicht sogar hinter den anonymen Drohungen, die sie erhält? Amber muss sich entscheiden: zwischen ihrer zerstörerischen Vergangenheit und dem Aufbruch in die Zukunft.
Lesegrund:
Ich wollte schon immer was von Antonia Michaelis lesen. Bei der Leserunde auf wasliestdu.de habe ich dieses Buch gewonnen. 
Meine Meinung
Geschichte
Amber macht eine schwere Zeit durch. Sie ist grade aus dem Heim abgehauen und schläft mit ihrer Katze mal hier mal dort. Meistens aber in einem Hausflur. Sie ist auf der Suche nach ihren Eltern, die einfach spurlos verschwunden sind. Durch Zufall erhält sie einen kleinen Tipp, der sie auf die Spur ihres Vaters bringt...
Diese Suche zieht sich durch das ganze Buch. Oftmals waren mir die Hinweise und die Spuren die Amber fand viel zu zufällig. Immer erwischte sie genau die Person die was über ihren Vater wusste, der aber immer unter einem anderen Namen unterwegs war. Sehr ungläubig dargestellt an dieser Stelle. Der Leser fiebert also auf das große Ende hin, aufs Wiedersehen, auf die Zusammenführung der Familie. Wie es ausgeht und ob man das Ende so mag muss man selber herausfinden. 
Der Anfang des Buches hat mich noch sehr fasziniert. Es war magisch und mysteriös. Leider bleiben mir zum Ende hin nur noch die Wörter: seltsam und verstörend. Ich hätte nie gedacht das das Buch in so eine Richtung geht und eine komplette Kehrtwendung macht. Das Ende war mir einfach to much in vielen verschiedenen Dingen. Viele Szenen und Ereignisse die man sich hätte sparen können, und die das magische und besondere des Buches in Luft aufgelöst haben. 
Trotzdem bleibt dem Leser die Geschichte lange im Gedächnis und regt auf jeden Fall zum nachdenken an. Es lässt ein sprachlos zurück. 
Protagonisten
Amber oder November, oder doch vielleicht Lucy? redet mit ihrer Katze und lebt in ihrer eigenen Welt. Wenn sie sich schminkt und die falschen Wimpern anklebt ist sie Lucy. Sie verdreht den Männern den Kopf und weiß was sie will. Amber dagegen ist kaputt und versucht sich wieder zusammen zukleben indem sie ihre Eltern sucht.
Katja ist ein um die 30 Jähriger, dem eine Kneipe gehört und verachtet Lucy's Verhalten. Für Amber tut er allerdings alles. Er hat einen Hund und seine eigene Geschichte unter die er leidet. Denn er hat auch jemanden verloren. 
Der Junge im Zelt spielt auf jeden Fall eine große Rolle in dem Buch. Mal ist er da und dann ist er wieder weg? Der Leser fragt sich ob er überhaupt existiert.. 
Das Buch weist interessante Charaktere auf, die viel Hintergrund mit sich bringen. Sehr gelungen!
Schreibstil
Antonia Michaelis schreibt brutal ehrlich und poetisch zugleich. Sehr emotional und gefühlvoll. Der Schreibstil ist voller Wärme und gleichzeitig Eiskalt. 
Stellenweise nicht ganz so flüssig zu lesen, aber mich hat die Autorin überzeugt! Ich will mehr. 
Gestaltung
Das Cover ist genauso atmosphärisch wie der Schreibstil und die Geschichte. Es passt perfekt in den Herbst /Winter. Und wenn man den Umschlag entfernt sieht man das gleiche Cover, nur das das leuchtende Zelt fehlt. Toll gemacht und vor allem mit starkem Bezug auf die Geschichte. 
Vor jedem Kapitel steht jeweils ein tolles Gedicht, welche wirklich unglaublich poetisch sind. 

Bewertung
Geschichte: 2/5
Protagonisten: 4/5
Schreibstil: 4/5
Gestaltung: 5/5

Fazit
"Niemand liebt November" bekommt 3,5 Sterne. Tolle einzigartige und vielfältige Protagonisten, poetischer, ehrlicher Schreibstil und tolle Gestaltung. Leider konnte mich die Handlung nicht überzeugen, es war zu viel, zu unwirklich und zu zufällig. 

2 Kommentare:

  1. Huhu!

    Schade, dass es dich nicht so überzeugen konnte, ich war ja total hin und weg von dem Buch, ist sogar mein Jahreshighlight geworden ;)

    Liebste Grüße, Aleshanee
    und einen guten Rutsch! :D

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  2. Ich bin mir sowas von unsicher, ob ich das Buch auf meine Wunschliste packen soll :D Eigentlich dachte ich immer, es wäre nichts für mich, aber dann kamen sooo viele gute Rezensionen zu dem Buch. Klar, Antonia Michealis erstes Buch, "Der Märchenerzähler" ist ja auch mega gehypt! Deine Rezension ist die erste, in der jemand mal nicht komplett begeistert ist ... was mich auch wieder unsicher macht, ob ich das Buch wirklich lesen soll ._.

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